Die Damen von Basketball Lesum/Vegesack (BLV) rollen das Feld in der Oberliga West weiter von hinten auf. Ihre Auswärtspartie beim Tabellendritten SV Concordia Belm-Powe gewannen die Nordbremerinnen dank eines fantastischen Schlussspurtes mit 66:62 (36:37) und fordern als nächstes den aktuellen Zweiten TSV Lamstedt heraus (Freitag, 20 Uhr).
„Wir waren spielerisch besser, sind auch gut in das Spiel reingekommen, aber Belm-Powe hat alle Würfe getroffen“, berichtete Philip Wollschläger aus dem BLV-Trainergespann mit Lennart Bäuning. Beim 15:15 gelang den Gästen mit 8:0 der erste Lauf durch Körbe von Alicia Israel, Sophie Jachens und Jessica Goll. So lag BLV nach den ersten zehn Spielminuten mit 25:19 in Front. Dann stellten die Gastgeber aus der Nähe von Osnabrück jedoch auf eine Zonenverteidigung um. „Es ist ja bekannt, dass wir uns damit schwertun“, gestand Headcoach Philip Wollschläger ein. Also gingen die Gäste in einer sehr ausgeglichenen Partie auf gutem Oberliga-Niveau mit einem Zähler Rückstand etwas unglücklich in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel waren die BLV-Damen gleich wach und drehten den Rückstand durch Korberfolge von Deborah Ezuruike, Saskia Goll und Hilke Ammenwerth in eine eigene Führung. Es blieb in der Folgezeit allerdings eine Partie auf Augenhöhe, so dass die Gastgeberinnen knapp mit 51:49 in die finalen zehn Minuten gingen. „Das Spiel war weiter offen, dann legte Belm-Powe jedoch einen weiteren Lauf hin, und bei uns gingen die Köpfe runter“, wusste Philip Wollschläger von einer fast vorentscheidenden Schwächephase seiner Mannschaft zu berichten. „Dann haben wir uns nach einer Auszeit aber gut berappelt“, so Wollschläger über die Fortsetzung auf dem Parkett.
Diese Schilderung klingt etwas untertrieben, denn aus dem 51:62-Rückstand machten die Nordbremerinnen mit 15 unbeantworteten Punkten in den letzten knapp fünf Spielminuten einen Auswärtssieg. Hilke Ammenwerth, Jessica und Saskia Goll, die trotz Oberschenkelproblemen auf die Zähne biss, sowie Deborah Ezuruike trafen unter dem gegnerischen Korb, weil hinten die Defensive überragend arbeitete. Dabei hatte Philip Wollschläge seine stärkste Fünf auf das Spielfeld beordert, die die BLV-Spiel-Philosophie ohne Fehler umsetzte. „Wir haben wenig von Außen getroffen, nur einen Dreier. Aber wenn wir schnell spielen, können wir mit einfachen Punkten die Spiele in unsere Richtung drehen“, freute sich Philip Wollschläger. Und noch etwas Positives durfte er nach dem gelungenen Endspurt resümieren: „Wir haben viel gelernt aus diesem Spiel. Nämlich, den Kopf oben zu halten und gegen einen Lauf des Gegners dann unseren eigenen zu starten.“
Basketball Lesum/Vegesack: Jessica Goll (16/1 Dreier), Ezuruike (16), Hanisch (4), Zinck, Saskia Goll (13), Israel (3), Kuhnke (2), Koopmann (4), Jachens (4), Maaß, Ammenwerth (4).
Quelle: Weser-Kurier, Die Norddeutsche, Marc Gogoll, 31.01.2023
