Zu spät aufgewacht

23. September 2020
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Klarer Fall von zu spät aufgewacht. Weil sich die Herren von Basketball Lesum/Vegesack (BLV) in der Oberliga West bei Bremen 1860 ein 35:52-Halbzeitdefizit einhandelten, unterlagen die Schützlinge von Neu-Trainer Mario Gäbler am Ende mit 83:87. Die Verteidigungsleistung im zweiten Durchgang macht aber Mut für die kommenden Aufgaben.

Die Gäste liefen mit zwölf Spielern in Schwachhausen auf, 1860 hatte ebenfalls den Spielberichtsbogen vollständig ausgefüllt, nach Aussage von Mario Gäbler darunter aber nur fünf oder sechs ausschlaggebende Akteure in ihren Reihen. Darunter allerdings war neben dem ehemaligen Spieler der Weser Baskets, 1860-Top-Scorer Paul Müller (28/2 Dreier), auch Yannik Kairies, ein 2,08 Meter großer „Klotz“, dem die Nordbremer größtenteils nichts entgegenzusetzen hatten. „In der Verteidigung hat er es uns sehr schwer gemacht, Korbleger zu erzielen. Allerdings musste er in der 34. Minute mit fünf persönlichen Fouls vom Feld“, berichtete Mario Gäbler. Zu diesem Zeitpunkt waren die BLVer nach ihrer Aufholjagd punktemäßig bereits wieder in Schlagdistanz. „Wir hatten den Gegner in der zweiten Halbzeit mehr im Griff, waren insgesamt präsenter und sahen in der Offensive schon ganz gut aus“, so Mario Gäbler. 1860 hatte kurzzeitig auf eine Zonenverteidigung umgestellt, doch die Nordbremer kamen nun häufiger gut in die Zone und zogen dort die Fouls. Von der Freiwurflinie aus ließen die Gäste jedoch einige Zähler liegen. Ihre Gesamtquote in dieser Kategorie lag nur bei 72 Prozent, lediglich 18 von 25 Versuchen fanden den Weg durch die Reuse.

„Ausschlaggebend für die Niederlage war klar die erste Halbzeit“, stellte Mario Gäbler fest. Während das erste Viertel „nur“ mit 23:29 verloren ging, gab es im zweiten Viertel gleich ein 12:23 aus Nordbremer Sicht zu notieren. Die Gastgeber hatten nach dem Pick and Roll oftmals einen freien Werfer unter dem BLV-Korb. 58:35 (22.) lautete der größte Vorsprung für 1860, dann übernahmen die Gäste das Kommando. 68:61 hieß es vor den letzten zehn Spielminuten für die Heimmannschaft. Der erfolgreiche Dreier von Youngster Enno Maaß verkürzte kurz vor der Schlusssirene noch auf 83:86 aus BLV-Sicht, der Ausgleich gelang den Nordbremern allerdings nicht mehr. Ein notwendiger Defensiv-Rebound wurde nicht eingesammelt, und vorne wurde der Ball nicht präzise genug gepasst. „Dennoch gibt es etwas Positives“, bilanzierte Mario Gäbler, „die Mannschaft hat sich nicht aufgegeben. Wir haben trotz der Niederlage wieder einen kleinen aber wichtigen Schritt nach vorne gemacht.“ Die nächste Aufgabe steht für die BLV-Herren nun am kommenden Sonnabend um 19 Uhr in der heimischen Halle Heisterbusch gegen die BG ’89 Rotenburg/Scheeßel auf dem Programm.

Basketball Lesum/Vegesack: Blach (14/1 Dreier), Maaß (3/1), Hermann Gottwich (23), Ilinseer (9), Dierks, Maibaum (8), Wollschläger (8), Timmermann (8/2), Gran (4), Bäuning, Depken (3), Kück (3/1).

Quelle: Weser-Kurier, Die Norddeutsche, Marc Gogoll, 22.09.2020

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