Ein ungebrochener Optimismus herrscht im Lager der Oberliga-Herren von Basketball Lesum/Vegesack (BLV), dass der letzte Tabellenplatz, gleichbedeutend mit dem nominellen Abstieg, noch verlassen werden kann. Dieser Optimismus dauert auch nach der bitteren 72:74 (37:34)-Heimniederlage im Lokalderby gegen Bremen 1860 an. „Wir müssen im Rückspiel am kommenden Sonntag den VfL Stade II zum zweiten Mal schlagen, dann sind wir wieder dran“, äußerte sich BLV-Headcoach Max Melching nach der Schlusssirene in der mit über 40 Zuschauern gut gefüllten Sporthalle Heisterbusch.
Allerdings gewann Stade nahezu zeitgleich etwas überraschend bei der BTS Neustadt/Weser Baskets mit 87:82, so dass die Nordbremer jetzt neben dem schon eingeplanten Sieg gegen die Elbestädter noch mindestens zwei weitere Erfolge in den restlichen acht Saisonpartien benötigen. „Es bleiben uns noch genug Spiele, die wir gewinnen können“, sagte Max Melching mit Blick auf die aktuellen personellen Möglichkeiten mit den Bremerhavener Doppellizenzlern sowie beispielsweise einem guten Centerspieler wie Otto von Schwerdtner, der in den ersten Saisonspielen noch verletzungsbedingt passen musste.
Gegen Bremen 1860 liefen die Gastgeber wie angekündigt mit voller Besetzung, inklusive der Bremerhavener Julius van Merveldt, Nataniel Oluwashola Ebifemi und Tom Gullatz, auf. Lediglich Patrick Gran fiel mit einer am Donnerstag im Training erlittenen Schulterverletzung aus. Der Beginn der Partie verlief ausgeglichen mit wechselnden Führungen, ehe das BLV-Team sich zum Ende der ersten Halbzeit ein wenig absetzen konnte und diesen Vorsprung auch mit in die Kabine nahm. Allerdings übernahmen die Stadtbremer schon wenige Minuten nach Wiederbeginn erneut die Führung, und es ging weiter hin und her. „Es war ein gutes Basketballspiel, schön anzusehen, am Ende hätten beide Mannschaften gewinnen können“, resümierte Max Melching, der insbesondere ein Lob für die Team-Defense seiner Mannschaft, sowohl Mann gegen Mann als auch in der Zonenverteidigung übrig hatte.
Und warum siegten schließlich die Gäste? „Wir haben am Ende das kleine Quäntchen Glück weniger gehabt“, bedauerte der BLV-Headcoach. Sein Team erlitt vom 59:60 (34.) zum 59:68 (36.) einen 0:8-Run, von dem sich die Nordbremer nicht mehr erholten. Hermann Gottwich, der in den letzten fünf Spielminuten mit bereits vier persönlichen Fouls auf dem Konto nahezu durchspielte, und Lennart Bäuning brachten BLV von 62:70 nochmal auf 71:72 heran, allerdings trafen die Gäste dann auch noch einmal in den Korb zum 71:74. Otto von Schwerdtner verwandelte sechs Sekunden vor dem Ende einen Freiwurf zum 72:74, warf den zweiten absichtlich ans Brett, und die Gastgeber erhielten in der Folge durch einen Sprungball zu ihren Gunsten tatsächlich nochmal die Ausgleichschance. U18-Spieler Jonte Heßling nahm sich den letzten Wurf aus der Mitteldistanz, hatte jedoch knapp keinen Erfolg. „“Ich hätte es Jonte gegönnt, er hätte es sich aufgrund seiner Leistung verdient gehabt. Wir hätten ihn sicher auf den Schultern aus der Halle getragen, wenn er getroffen hätte“, meinte Max Melching.
Basketball Lesum/Vegesack: Hermann Gottwich (20/2 Dreier), van Merveldt (9/1), Ismail, Heßling (7), Schünemann, Michael Gottwich (2), Dierks, Wollschläger, Ebifemi (8), Tom Gullatz (4), von Schwerdtner (12), Bäuning (10/2).
Quelle: Weser-Kurier, Die Norddeutsche, Marc Gogoll, 24.01.2023