Personeller Tiefpunkt erreicht

9. März 2020
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Die Abstiegsfrage in der Basketball-Oberliga West der Herren wird wie in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag entschieden. Durch die 69:90 (34:42)-Heimniederlage gegen den VfL Löningen ist die Mannschaft von Basketball Lesum/Vegesack (BLV) auf einen Abstiegsrang abgerutscht, weil der zuvor punktgleiche VfL Stade II zu Hause den TV Delmenhorst besiegt hat.

Damit muss Basketball Lesum/Vegesack am 21. März um 19.30 Uhr bei der bereits abgestiegenen SG Cleverns-Sandel unbedingt gewinnen. Vier Stunden zuvor muss aber auch noch Stade beim Tabellendritten SC Langenhagen II verlieren, damit die Nordbremer den Kopf noch aus der Schlinge ziehen können. „Der schlimmste Fall im Vorfeld ist also eingetreten“, sagte BLV-Headcoach Ronny Arnoldt, der gegen den Meisterschaftsanwärter aus Löningen nur sieben Spieler aufbieten konnte. „Wenn mir aus einem 15er-Kader mehr als die Hälfte Spieler krank, verletzt, beruflich oder privat bedingt fehlen, dann wird es gegen einen Tabellenzweiten natürlich schwer“, beklagte Ronny Arnoldt die vielen personellen Ausfälle.

Trotzdem schlugen sich die BLVer auf dem Parkett äußerst achtbar und bescherten den rund 20 Zuschauern ein Wechselbad der Gefühle. Bis zum 9:8 konnten sie die durch ein Steal von Hermann Gottwich erzielte Führung halten, das erste Viertel ging mit 16:22 an die Gäste. Dabei konnte das Heimteam einige Male die starken Paul Grünloh und Lukas Knobbe unter dem eigenen Korb nicht stoppen. Im zweiten Viertel drohten die Löninger zunächst wegzuziehen, aber BLV kam bis auf 32:33 wieder heran. Leider gelang die eigene Führung nicht mehr, auch weil nun die Körbe nicht mehr so einfach fielen wie noch zuvor bei der kleinen Aufholjagd.

Nach dem Seitenwechsel gab es dann die wohl spielentscheidenden Minuten. Die Gastgeber trafen fast nichts mehr, und Löningen zog auf uneinholbare 39:66 davon. Doch das war noch nicht das Ende. Auf grandiose Weise fighteten sich die Nordbremer wieder heran, beim 67:73 (34.) hatten sie zwischenzeitlich 21 Zähler aufgeholt, am Ende ließen aber fehlende Kraft und Konzentration eine Wende nicht mehr zu. „Ich ziehe meinen Hut vor der kämpferischen Leistung der Mannschaft, die nicht auseinandergebrochen ist und nie aufgesteckt hat“, gab Ronny Arnoldt mit einigem Stolz in den Worten zu Protokoll. Er lobte ausdrücklich seine Top-Scorer Max Ilinseer und Hermann Gottwich, ebenso wie den einzig verbliebenen BLV-Center Patrick Gran, der 40 Minuten durchspielen musste und auch in der eigenen Verteidigung gallig aufgetreten sei, so Arnoldt. Jetzt bleiben dem BLV-Headcoch zwei Wochen und damit vier Trainingseinheiten, um seine Mannschaft auf das entscheidende Saisonfinale einzustellen. „Ich hoffe vor allem auf personelle Besserung im Kader“, so Ronny Arnoldt. Auf jeden Fall kehrt mit Lasse Grafunder, der gegen Löningen noch erkältet passen musste, ein wichtiger BLVer in Kürze zurück.

Basketball Lesum/Vegesack: Gottwich (16/2 Dreier), Schuchert (3), Timmermann (6), Wollschläger (6/2), Gran (10), Ilinseer (19/1), Bäuning (9/1).

Quelle: Weser-Kurier, Die Norddeutsche, Marc Gogoll, 09.03.2020

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