„Das war ein sehr, sehr schweres Spiel für meine Nerven“, bilanzierte ein äußerst enttäuschter Max Melching am späten Sonnabendabend. Der Headcoach der Oberliga-Herren von Basketball Lesum/Vegesack (BLV) hatte gerade die Halle des Auswärts-Gegners TuS Bramsche II mit einer höchst unglücklichen 60:67 (29:17)-Niederlage verlassen.
Es gab so einiges zu verdauen für den BLV-Neu-Trainer, dessen Start in die Saison mit nunmehr drei Auftaktniederlagen missraten ist. Wobei er dieses Mal nach eigener Schilderung wenig Einfluss auf den Spielausgang hatte. Was Max Melching so in Rage brachte, waren jede Menge Entscheidungen gegen sein Team. So erhielt Thorben Rybarczik, der den gegnerischen Top-Scorer von Beginn an ausschaltete, vom Unparteiischen im zweiten Viertel gleich zwei Technische Fouls in Folge gegen sich und wurde disqualifiziert. „Außerdem wurden uns fünf Punkte vom Kampfgericht, das diese Aufgabe das erste Mal machte, nicht angeschrieben. Auch eine Auszeit fehlte mir, die ich in der Schlussphase, als es eng wurde, nicht mehr nehmen konnte“, gab Max Melching zu Protokoll. So ging eine seitens BLV hoch überlegen begonnene Partie letztlich doch noch zugunsten der Gastgeber aus.
Ein überragender Start bescherte den mit nahezu bester Aufstellung angetretenen Nordbremern – nur Otto von Schwerdtner fiel grippebedingt aus – eine 15:1-Führung (7.). Auch zur Halbzeit – Thorben Rybarczik war schon eliminiert – hatte BLV beim 29:17 alles im Griff und führte auch vor dem Schlussabschnitt noch mit 42:39. Mit fünf erfolgreichen Dreiern, davon vier in der unmittelbaren Schlussphase, drehten die Bramscher das Ergebnis dann allerdings doch noch zu ihren Gunsten um. Bei den Gästen überragte Hermann Gottwich mit 24 Punkten, auch Alexander Siedenburg mit 16 Zählern zeigte eine starke Vorstellung. Paul Heitzhausen debütierte mit einer klasse Defensivvorstellung und hat den Nordbremern laut Max Melching von der ersten Sekunde an weitergeholfen. „Wir haben das Spiel ganz klar in der zweiten Halbzeit verloren, bei 50 Punkten des Gegners“, fasste Max Melching zusammen. „Wir haben zudem ein paar Offensiv-Rebounds und zu viele Freiwürfe liegenlassen.“
Basketball Lesum/Vegesack: Hermann Gottwich (24/3 Dreier), Michael Gottwich, Bakker, Siedenburg (16/1), Heßling, Schünemann (2), Göczü, Rybarczik, Gran (7), Heitzhausen (3), Jesgarzewski (9/1), Bäuning (4/1).
Quelle: Weser-Kurier, Die Norddeutsche, Marc Gogoll, 07.11.2022