Nicht von Erfolg gekrönt war die Oberliga-Premiere von Mario Gäbler als Headcoach der Herren von Basketball Lesum/Vegesack (BLV). Vor aufgrund der Hygiene-Vorschriften leeren Rängen verloren die Nordbremer ihre Saison-Auftaktpartie im Heisterbusch gegen den TV Delmenhorst mit 78:84 (43:44).
„Das war schon ernüchternd, ich hatte mir mehr versprochen“, kommentierte Mario Gäbler die Niederlage. Er sah in seiner Mannschaft das körperlich und athletisch bessere Spielerpotenzial als beim Gegner, dieser habe jedoch in Angriff und Verteidigung wesentlich cleverer und abgebrühter agiert. „Wir hätten Delmenhorst spielerisch schlagen können, aber die haben das überlegener ausgespielt“, lautete das Fazit des ehemaligen Lesumer Spielers von der Trainerbank.
Bei BLV fehlten verletzungsbeding Thorben Rybarczik und Neuzugang Christian Depken. Der TV Delmenhorst ging schnell in Führung doch dank einer Dreierserie von Marten Timmermann und Julian Maibaum mit insgesamt fünf erfolgreichen Distanzwürfen blieben die Gastgeber auf Schlagdistanz. Schon in dieser Phase wurde allerdings offenbar, dass das BLV-Team mit der Zonenverteidigung der Gäste Schwierigkeiten haben würde. Die eigene Defensive zeigte sich bei den Nordbremern mit ihren jungen und weniger erfahrenen Spielern im zweiten Viertel von ihrer besten Seite. „Delmenhorst konnte sich so bis zur Pause nicht absetzen. Meine Ausrichtung lag allerdings schon auf einer starken Defensive, und die haben wir nur phasenweise zeigen können“, machte Mario Gäbler einen Kritikpunkt am Premieren-Auftritt aus. 84 Gegenpunkte in eigener Halle – das waren ihm dann am Ende doch einige Zähler zu viel.
Gleich nach Wiederbeginn zog das BLV-Team auf 54:45 davon, konnte diesen Vorsprung allerdings nicht lange verteidigen, auch weil die Gäste von ihrer zwischenzeitlich gespielten Mann-Mann-Defense wieder auf Zonenverteidigung umstellten. „Das war ausschlaggebend, da waren wir nicht in der Lage zu reagieren, und unser Spiel hörte irgendwie auf“, so Mario Gäbler. Zwar ging es zu Beginn des Schlussviertels beim Zwischenstand von 65:65 quasi noch einmal von Null los, doch Delmenhorst sorgte mit acht unbeantworteten Punkten gleich für die Vorentscheidung. Die Nordbremer kamen nicht näher als bis auf 77:80 in der drittletzten Spielminute heran. Nun gilt es unter der Woche im Training aus den Fehlern zu lernen und sich optimal auf das Lokalderby bei Bremen 1860 am kommenden Sonntag (16 Uhr, Baumschulenweg) vorzubereiten. 1860 startete ebenfalls mit einer 53:58-Niederlage beim VfL Rastede in die Saison. „Auch dort werde ich den Schwerpunkt wieder auf die Verteidigung legen“, sagt Mario Gäbler. „Unsere Offensive muss sich in den ersten Spielen erstmal so zurechtruckeln.“
Basketball Lesum/Vegesack: Hermann Gottwich (12), Michael Gottwich (3), Köhler, Ilinseer (16/1 Dreier), Maaß (2), Maibaum (5/1), Wollschläger (9/2), Timmermann (12/4), Gözcü (8/2), Bäuning (3), Gran (8).
Quelle: Weser-Kurier, Die Norddeutsche, Marc Gogoll, 14.09.2020
