So haben sich die Damen von Basketball Lesum/Vegesack (BLV) ihren Heimauftritt gegen den Tabellenzweiten der Oberliga West, SV Concordia Belm-Powe, sicher nicht vorgestellt. Ihnen gelang wenig bis gar nichts, den Gästen dagegen fast alles. Damit ist es nicht verwunderlich, dass am Ende eine deutliche 45:73 (17:30)-Heimniederlage auf der Anzeigetafel stand.
Dabei hatten die Nordbremerinnen das Hinspiel vor zwei Wochen im Landkreis Osnabrück nach einem starken Schlussspurt noch gedreht und letztlich knapp für sich entschieden. In heimischer Halle konnten sie jetzt aus unterschiedlichen Gründen jedoch nur zu acht auflaufen und sahen sich einem personell besser aufgestellten Gegner gegenüber. Svenja Kuhnke und U18-Akteurin Janne Maaß weilten im Urlaub, außerdem mussten Alicia Israel sowie Katharina Thielking verletzt passen. „Mit Katharina hätten wir noch mehr Erfahrung auf dem Parket gehabt. Sie hätte das Spiel vielleicht strukturierter gestalten können“, sagte Lennart Bäuning nach der Partie. Er coachte gemeinsam mit BLV-Abteilungsleiter Philip Wollschläger das Damen-Team. Wollschläger lief im Anschluss noch bei den Oberliga-Herren auf, Bäuning verzichtete wegen leichten Nachwirkungen einer Erkältung auf die Doppelbelastung.
Es ging für die Nordbremerinnen im ersten Viertel gleich äußerst bescheiden, nämlich mit einem 0:7 (7.) los, erst dann markierte Jessica Goll mit einem erfolgreichen Dreier die ersten Punkte für ihre Farben. Es kam in den ersten zehn Minuten lediglich noch ein Feldkorb von Anna-Lucia Hanisch hinzu, mit einem 5:15 ging es in die erste kleine Pause. Dann kam Viertel Nummer zwei, das ging mit 12:15 verloren, es war das knappste Viertel aus BLV-Sicht. Schon da galt aber, was Lennart Bäuning für den größten Teil des Spiels bezüglich der Leistung seiner Mannschaft konstatierte: „Wir haben es über weite Strecken nicht geschafft, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben. Nämlich den Ball schnell zu machen, ihn auf die Flügel herauszuspielen und Fast Breaks zu laufen.“
Die sehr gut agierende Gästemannschaft, gegen die BLV laut Bäuning verdient verloren hat, traf hingegen aus allen Lagen und spielte in der Verteidigung wie erwartet beinahe über die gesamte Spielzeit eine Zonenverteidigung. BLV wollte die Zone knacken, tat sich aber damit durchweg schwer. Auch gegen die sogenannte „Box-and-one-Defense“, bei der Belm-Powe eine Verteidigerin auf BLV-Aufbauspielerin Jessica Goll vorzog, fanden die Nordbremerinnen wenige Ideen. „Wir haben damit einfach große Schwierigkeiten bekommen“, gab Lennart Bäuning unumwunden zu.
Direkt nach dem Seitenwechsel gelangen Mannschaftskapitänin Saskia Goll zehn Punkte in Folge, darunter zwei erfolgreiche Dreier. Doch der Zwischenstand von 27:42 (26.) gab schnell keinen Anlass mehr zur Hoffnung auf eine Wende. Vor dem Schlussdurchgang hieß es bereits wieder 29:50 – das Spiel war entschieden, zumal die Gäste auch in Viertel Nummer vier weiter fleißig scorten. „Wir müssen nun im Training an den Dingen arbeiten, die wir nicht umsetzen konnten“, sagte Lennart Bäuning. Seine Mannschaft hat ein „knackiges Wochenende“ (Bäuning) vor sich, denn sie müssen wegen ihrer vielen Nachholspiele gleich doppelt ran. Zunächst am Freitagabend zu Hause gegen den starken Tabellendritten TSV Lamstedt, wo das Hinspiel hoch mit 55:81 verloren ging. Knapp zwei Tage später geht es dann zum Tabellenführer Bürgerfelder TB nach Oldenburg. „Hoffentlich sind wir dann personell etwas besser aufgestellt, um das gut absolvieren zu können“, blickt Lennart Bäuning voraus.
Basketball Lesum/Vegesack: Jessica Goll (6/1 Dreier), Ezuruike (4), Soleiman, Hanisch (7), Saskia Goll (10/2), Koopmann (8), Jachens (9), Ammenwerth (1).
Quelle: Weser-Kurier, Die Norddeutsche, Marc Gogoll, 13.02.2023