Die Hoffnung stirbt zuletzt

27. Februar 2023
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Die beiden Oberliga-Teams von Basketball Lesum/Vegesack (BLV) gaben ihren Anhängern einigen Grund zu jubeln. Nach den Damen, die durch ihren 66:60 (31:29)-Sieg über den Oldenburger TB auf Platz vier der Tabelle sprangen, gewannen auch die Herren in einem Krimi mit 70:66 (37:30) gegen den VfL Löningen und hielten ihre Hoffnungen im Abstiegskampf aufrecht.

„Hermann Gottwich war im vierten Viertel der Unterschiedsspieler, der uns über die Ziellinie getragen hat“, bilanzierte BLV-Sportwart Ronny Arnoldt, der den in Österreich weilenden Headcoach Max Melching vertrat. Dieser hatte Arnoldt ein Aufgebot von elf Akteuren überlassen, in denen die Doppellizenzler aus Bremerhaven dieses Mal fehlten, weil sie in der Nachwuchsbundesliga NBBL auswärts im Einsatz waren. Im BLV-Kader war Hermann Gottwich auch schon vor dem Schlussabschnitt vor dem ebenfalls zweistellig punktenden Otto von Schwerdtner bester BLV-Schütze, in den entscheidenden Phasen war der Kapitän dann aber verlässlich da, als seine Mannschaft ihn brauchte.

Es waren seine erfolgreichen Dreier zum 61:60 und zum 64:64-Ausgleich, die BLV im Spiel hielten, als die Partie zu kippen drohte. Und auch als in den Schlusssekunden Paul Heitzhausen, der gleich zu Beginn des vierten Viertels von außen zum 54:54-Ausgleich traf, sowie Thorben Rybarczik jeweils nur einmal statt zweimal von der Freiwurflinie einnetzten, brauchten sie sich nicht lange zu ärgern, denn nur wenige Augenblicke später machte Hermann Gottwich mit zwei sicheren Punkten von der Linie den Sack für BLV zu. Dabei hätte es gar nicht mehr so eng werden müssen. Die Gastgeber waren in der ersten Halbzeit das bessere Team und führten beinahe ununterbrochen vom Tip-off weg. „Durch eine zu schlechte Wurfquote haben wir uns zu wenig für unsere gute Defensivarbeit belohnt“, meinte Ronny Arnoldt rückblickend auf die ersten 20 Minuten. „Wir müssen zur Halbzeit mit einer größeren Differenz führen.“

Trotz eines zwischenzeitlichen 40:30 für BLV kam das, was kommen musste: der Run der Gäste. Die gingen mit 48:46 (28.) erstmals wieder in Front und lagen auch vor den letzten zehn Spielminuten mit 54:51 knapp vorne. „Löningen hat in der zweiten Halbzeit auf Zonenverteidigung umgestellt, damit sind wir nicht gut zurechtgekommen“, analysierte Ronny Arnoldt. „Als Tabellenletzter mit dem Rücken zur Wand in einem Do-or-Die-Spiel ist diese Phase für uns zum Glück glimpflich ausgegangen.“ Und dann kam Hermann Gottwich. Somit haben die Nordbremer weiter Hoffnung, den letzten Tabellenplatz noch verlassen zu können und damit sportlich den Abstieg zu vermeiden. Dazu benötigen sie aus den verbleibenden drei Spielen wahrscheinlich noch mindestens zwei Siege. „Es ist weiter alles offen“, betonte Ronny Arnoldt erfreut.

Basketball Lesum/Vegesack: Hermann Gottwich (25/3 Dreier), Ismail, Möller (n.e.), Michael Gottwich (2), Schünemann (5), Jesgarzewski (5), Dierks (6), Rybarczik (8/2), Wollschläger, Heitzhausen (4/1), von Schwerdtner (15/1).

Quelle: Weser-Kurier, Die Norddeutsche, Marc Gogoll, 23.02.2023

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