Das eminent wichtige Vier-Punkte-Spiel vor der Weihnachtspause konnten die Oberliga-Herren von Basketball Lesum/Vegesack (BLV) gegen den Aufsteiger SG Cleverns-Sandel mit 98:77 (55:40) für sich entscheiden. Damit haben sich die Schützlinge von Headcoach Ronny Arnoldt in der Tabelle von der Mannschaft aus der Nähe von Jever etwas abgesetzt und blicken nun wieder Richtung Tabellenmittelfeld.
Der letztlich ungefährdete Heimsieg war Ergebnis der personell wieder etwas besseren Lage beim Heimteam. Zwölf Akteure standen auf dem Spielberichtsbogen, nicht alle im Vollbesitz ihrer physischen Kräfte, aber doch deutlich mehr, als die nur mit sieben Akteuren angereisten Gäste aufzubieten hatten. So war das 10:13 (5.) in der Anfangsphase des Spiels auch der letzte Rückstand der Hausherren, danach übernahmen die BLVer die Spielkontrolle und gaben diese auch nicht wieder aus der Hand. Ein 15:0-Lauf mit gleich zwei Dreiern in Serie von Dennis Sirowi brachte letztendlich den 33:22-Viertelgewinn, und danach zogen die Nordbremer mit einem weiteren 7:0-Run auf 40:22 (12.) davon. Der 15-Punkte-Halbzeitvorsprung versprach entspannte weitere 20 Minuten Basketball aus BLV-Sicht, so ganz einfach wurde es dann aber doch nicht.
„In der Höhe war unser Sieg völlig verdient, wir müssen aber weiterhin an unserer Konstanz arbeiten“, bemängelte Ronny Arnoldt nach der Schlusssirene. Denn anstatt die schon komfortable Führung weiter auszubauen, gerieten die Gastgeber nochmal ein wenig in Bedrängnis (59:53, 24.). Mit zwei weiteren Läufen, ein 7:0 zum 66:53 (26.) und ein 14:4 zu Beginn des vierten Viertels zum 89:64 (36.), sorgten die Arnoldt-Mannen dann aber für die endgültige Entscheidung. In beiden Phasen war BLV-Top-Scorer Lasse Grafunder der mit entscheidende Akteur. „Lasse hat heute die Rakete gezündet. Er hat von außen und von überall getroffen, defensiv und offensiv war das seine bisher beste Saisonleistung“, lobte Ronny Arnoldt. Neben dem BLV-Eigengewächs ragte noch ein zweiter Stammspieler aus der geschlossenen Mannschaftsleistung der Nordbremer heraus, den man in den vergangenen Partien wegen einer Knieverletzung schmerzlich vermisst hatte: Tim Blach.
„Es war ganz, ganz wichtig, dass Tim Blach heute zurückgekehrt ist“, sagte Ronny Arnoldt. „Er ist der Energizer für das Team und hat deshalb auch die meiste Einsatzzeit bekommen. Er hat wie kein anderer eine Qualität, unser Spiel zu lenken“, konstatierte Ronny Arnoldt zufrieden. Des weiteren wartete der BLV-Headcoach mit einer überraschenden aber äußerst erfolgreichen Personalie auf. Weil Philip Moritz Wollschläger verletzt ist, nominierte Ronny Arnoldt den BLV-Nachwuchsakteuer Enno Maaß aus der U18-Landeliga-Mannschaft, der zuvor einmal bei den Herren mittrainiert hatte. „Enno hat ein fantastisches Oberliga-Debüt gegeben, gut verteidigt und auch seine ersten Punkte erzielt. Außerdem hat er seinem Gegenspieler, Vjacheslav Bil, früh dessen fünftes Foul angehängt“, so Ronny Arnoldt. Die Gäste mussten nach dem nächsten ausgefoulten Spieler, Dominik Steven Horn, die Partie in den letzten knapp fünf Minuten ohne Wechselspieler bestreiten.
Basketball Lesum/Vegesack: Sirowi (13/3 Dreier), Dierks (2), Gottwich (5), Blach (15/2), Maaß (5/1), Kollath (8), Rybarczik (3/1), Timmermann (11/3), Schuchert, Grafunder (29/1), Bäuning (7), Kück.
Quelle: Weser-Kurier, Die Norddeutsche, Marc Gogoll, 15.12.2019