So eine Ankündigung des Trainers, eigentlich wäre die anstehende Auswärtsaufgabe mit einem Muss-Sieg zu bewältigen, kann auch schnell mal nach hinten losgehen. Ging sie aber im Fall der Oberliga-Herren von Basketball Lesum/Vegesack (BLV) überhaupt nicht. Wie von Headcoach Mario Gäbler gewünscht, gewannen die Nordbremer beim Tabellensiebten VfL Stade II deutlich mit 77:44 (44:22).
Dabei konnte Mario Gäbler aus privaten Gründen kurzfristig gar nicht mit an die Elbe reisen und wurde erneut von Julian Maibaum als spielendem Trainer vertreten. Der baute seine Bilanz als Verantwortlicher für den Tabellenzweiten auf nunmehr drei Spiele und drei Siege in dieser Saison aus. „Wir haben das Spiel gewonnen, weil wir wieder gut verteidigt haben“, sagte Julian Maibaum und deutete damit an, dass die BLV-Mannschaft ihre Lehren aus der Heimniederlage im Spitzenspiel gegen den Hagener SV gezogen hat. Diese Partie ging nämlich letztlich deutlich an den Ligaprimus, weil BLV vor Wochenfrist nur ansatzweise eine gute Verteidigungsleistung bot. Ganz anders hingegen der Auftritt in Stade. Paul Heitzhausen eröffnete die Partie mit einem erfolgreichen Dreier, und Lesum/Vegesack erspielte sich gleich mal eine 11:3-Führung. Die schrumpfte zwar kurzzeitig auf 11:9, doch dann zogen die Nordbremer das Tempo an und gewannen das erste Viertel mit 17:10.
Eine tolle Offensivleistung ab dem 24:22 mit einem 20:0-Run bis zur Halbzeit war schließlich bereits früh der Garant für den fünften Saisonsieg. „In dieser Phase haben wir sehr gut verteidigt und viele einfache Punkte gemacht“, kommentierte Julian Maibaum das Geschehen. „Danach haben wir ordentlich durchgewechselt, und alle elf mitgereisten Spieler haben ordentlich Einsatzzeiten bekommen“, so Julian Maibaum weiter, der trotz der guten Defensive und den oftmals konzentrierten Abschlüssen seiner Offensive noch ein Haar in der Suppe fand: „Wir haben zehn bis zwölf einfache Korbleger nicht gemacht und hätten somit locker noch höher gewinnen müssen.“ Er selbst nahm sich dabei mit gleich vier vergebenen Möglichkeiten unter dem Stader Korb nicht aus.
Das Spiel war also früh zugunsten der Gäste entschieden, vor den letzten zehn Spielminuten hieß es 60:37 für BLV. Den Schlussabschnitt dominierten die Nordbremer noch einmal mit 17:7, und Paul Heitzhauen beendete die Begegnung, wie er sie eröffnet hatte, mit einem erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf. Stades Top-Scorer Lennart Moje wurde bei null Punkten gehalten, und auch die übrigen Spieler der Einheimischen kamen dank der BLV-Defensive alle nicht auf eine zweistellige Punktausbeute. Zudem konnte sich die Freiwurfquote von 21 aus 30 Versuchen beim BLV-Team sehen lassen. Thorben Rybarczik feierte nach längerer Abstinenz sein Comeback bei den Gästen und erzielte sieben Punkte, darunter einen Dreier. „Es war so, als wäre er nie weg gewesen“, lobte Julian Maibaum Rybarcziks Auftritt. Somit brauchen sich die Gäbler/Maibaum-Schützlinge auch vor der nächsten Auswärtspartie keine Sorgen zu machen. Am kommenden Sonnabend geht es zum Mittelfeld-Team von TuS Bad Essen in die Nähe von Osnabrück (18.30 Uhr).
Basketball Lesum/Vegesack: Archer (2), Dierks (7/1 Dreier), Michael Gottwich (2), Gäbler (11), Wagner (18), Heitzhausen (13/3), Rybarczik (7/1), Gran (5), Maibaum, Bäuning (12), Kück.
Quelle: Weser-Kurier, Die Norddeutsche, Marc Gogoll, 30.11.2021
